Mit dem Stillbaby leben

Mit dem Stillbaby leben
"Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf." Wie wahr doch dieses Sprichwort ist. Organisiert euch größtmögliche Unterstützung für das Leben mit eurem Baby.

Mit dem Stillbaby leben

Mit einem Baby zu leben ist eine Rund-um-die-Uhr-Aufgabe – erst recht, wenn es zwei sind. 

Stillen mit Zwillingen – eine (machbare) Herausforderung!

Mir war durchaus bewusst, dass es schwierig werden würde. Aber was es tatsächlich bedeutet für zwei kleine Lebewesen, 24 Stunden am Tag an sieben Tagen die Woche verantwortlich zu sein, hat mich dann doch sehr überrascht. 🙂

Neben dieser Mammut-Aufgabe hatte ich auch noch eine dreijährige Tochter, die sehr viel Aufmerksamkeit brauchte. 

Da war guter Rat teuer. 

“Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf”. Wie wahr doch dieses Sprichwort ist. 

Ich weiß noch ganz genau, wie hart die erste Zeit mit den Zwillingen war. Ich kann mich noch sehr gut an das non-stop Stillen erinnern, da ich mich anfänglich gegen Tandem-Stillen entschieden hatte. 

Kaum war Baby Nr. 1 satt, reichte mir mein Mann Baby Nr. 2 und weiter ging es. Meist sah Kind Nr. 3 erstaunt dabei zu. 🙂

Mein Mann und ich hatten uns, wie viele andere “Neu-Eltern” auch, die erste Zeit gemeinsam, mit unseren Kindern, zurückgezogen. Wir wollten alleine sein und uns in unser neues Leben so gut wie möglich einleben. 

Die meisten Tage liefen zugegebenermaßen auch sehr gut, aber nach Wochen des wilden Campierens auf unserer Wohnzimmer-Couch, um unsere dreijährige Tochter nicht zu wecken, wurde es langsam schwieriger. Unsere Kräfte ließen nach und wir mussten etwas an unserer “Einsiedler-Strategie” ändern. 

Lasst euch helfen!

Mein stärkster und wichtigster Pfeiler  war mein Mann, Paul. Er stand mir immer zu Seite. Entweder schaukelte er gerade eines unserer Kinder in den Schlaf, frisierte unsere großer Tochter oder karrte Unmengen von Essen für mich heran. 

Trotz der großen Herausforderung waren wir immer ein Team und auch ein (Liebes)-Paar. Wir blieben weiterhin im Gespräch und haben versucht, unseren Humor beizubehalten, was streckenweise echt schwierig war.

Wir gönnten uns unsere ganz besonderen “Flitterwochen” zu dritt und reduzierten alles andere auf das Notwendigste. 

Da wir keine Großeltern in der Nähe hatten, sahen wir uns gezwungen, für unsere Entlastung selbst zu sorgen. 

So schraubten wir unsere Ansprüche in Sachen Haushalt, beim Einkaufen, Kochen, Wäsche machen etc. extrem nach unten.

Ich habe in dieser Zeit zum Beispiel das Bügeln komplett abgeschafft. Wer braucht schon geglättete Bettwäsche oder Unterhosen?

Auch haben wir des Öfteren den Italiener unseres Vertrauen angerufen und uns eine herrlich üppige Pizza für uns drei bzw. für alle fünf bestellt. 🙂

Nehmt Hilfe an!

Seid nicht zu stolz und nehmt Hilfe an! Egal ob von Freunden, Nachbarn oder bezahlten Hilfskräften, wie einer Putzfrau, einem Einkaufsdienst oder bei einem Obst- und Gemüse-Lieferservice. 

Solltet ihr zu Beginn der Stillzeit oder später Stillprobleme haben, zögert nicht lange und sucht euch kompetente Hilfe. 

Wählt gute Vorbilder!

Intuitiver Umgang mit dem Baby ist teilweise angeboren und wird zum Teil gelernt. 

Wenn du selbst erfolgreich gestillt wurdest, löchere deine Mutter als gutes Vorbild und Unterstützerin. 

Such dir jemanden, der dem Thema Stillen positiv gegenüber steht und es dir nicht madig macht. 

Hast du kein direktes Vorbild innerhalb der Familie, was heutzutage leider öfter vorkommt, mach dich auf die Suche. 

Ein Vorbild könnte sein: Eine Freundin, eine Nachbarin, eine Arbeitskollegin oder deine Hebamme. 

Wenn du auch nur EINE Frau mit einer positiven Stillerfahrungen findest, ist das enorm hilfreich!

Löchere sie am besten bereits während der Schwangerschaft mit Fragen und scheue dich auch später nicht, ihren Rat einzuholen. 🙂

Findet Gleichgesinnte!

Gibt es in deinem Umfeld andere Mütter, die ebenfalls stillen? Wunderbar! 

Sicherlich gibt es auch im Kurs zur Geburtsvorbereitung, Rückbildung oder Babymassage, mehrer Mütter, die mit dir auf einer Wellenlänge funken. 

Nutzt diese Kontakte für den persönlichen und praktischen Austausch, frei nach dem Motto: “Geteiltes Leid ist halbes Leid”. 🙂

Mit Ratschlägen von Dritten umgehen

Es ist ja immer so eine Sache mit Ratschlägen von Dritten. 

Falls du mal wieder unsicher bist, prüfe die Vorschläge, indem du dir diese drei Fragen stellst: 

  1. Ist es sicher?
  2. Ist es liebevoll und einfühlsam?
  3. Fühlt es sich richtig an?

 

Lauten deine Antworten dreimal “Ja”, bist du auf dem richtigen Weg! 🙂

In diesem Sinne, alles Liebe

Irina

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