Auflaufgerichte kommen in vielen Familien meist gut an, da sie schnell & einfach herzustellen sind.
Vor allem schnelle Auflaufgerichte mit Kartoffeln & Speck sind Family’s Favourite.
Wenn das Gericht aber dann auch noch so gut schmeckt wie der ostpreußische KAKALINSKI, wird das überbackene Wunder ganz schnell zum Liebling der ganzen Familie avancieren.
KAKALINSKI? Ist ja echt ein komischer Name!
Der außergewöhnlich lecker schmeckende Auflauf stammt aus Ostpreußen und hieß dort ursprünglich Kachalinski. Er hat aber je nach Region unterschiedliche Bezeichnungen.
Der Namen leitet sich wahrscheinlich davon ab, dass man das Gericht auf dem Blech in Stücke schneidet, was dann in etwa wie Kacheln aussieht.
Schnelle & einfache Zubereitung
Da ich bis 16.00 Uhr arbeite und wir in der Regel gegen 18.30 Uhr zu Abend essen, muss mal wieder alles husch husch gehen.
Zwischen Vokabeln abfragen der Großen und Schreibübungen der Zwillinge, wird dann schon mal das Abendessen vorbereitet. Sonst wird es eng …
Frische Zutaten werden geschnipselt und in die Auflaufform bugsiert, um nur wenig später, mit einer Flut an Käse darüber, im bereits vorgeheizten Ofen zu verschwinden.
Voilá! Fertig ist das leckere, aber zugegebenermaßen nicht immer leichte Auflaufgericht.
Unser KAKALINSKI ist jetzt dank seiner beiden Hauptzutaten: Kartoffeln & Bauchspeck, wahrlich nichts für militante Lowcarber.
Aber was wäre das Leben ohne seine kleinen Vergnügen …?
Hier nun endlich das Rezept für unser wohlschmeckendes, dampfendes, glücklichmachendes und sogar familienzusammenführendes Auflaufgericht:
Rezept KAKALINSKI:
Zutaten (für ein Blech):
- 2,5 kg Kartoffeln
- 3 große Zwiebeln
- 4 Eier
- 5 EL Mehl
- Salz & Pfeffer
- 3 EL Majoran
- 500 g Bauchspeck (in dünnen Scheiben geschnitten)
Zubereitung:
Kartoffeln und Zwiebeln schälen und reiben. Beides mit den Eiern und dem Mehl vermischen und mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen.
Eine große Auflaufform einfetten und mit der Hälfte des Bauchspecks auslegen. Die Kartoffelmasse darauf verteilen und mit den restlichen Bauchspeckscheiben belegen.
Für gut 1,5 Stunden bei 200 Grad C im Ofen (Umluft 180 Grad C) backen.
Wenn der Auflauf zu braun wird, mit Alufolie abdecken.
Noch heiß in Stücke – also in Kakalinski – schneiden und sofort servieren.
Dazu passt super ein Salat um das Ganze ein wenig aufzulockern.
TIPP:
Falls es Reste geben sollte, was beim Kakalinski recht unwahrscheinlich ist, kann dieser nach dem Erkalten in fingerdick starke Scheiben geschnitten und erneut angebraten werden.
Dabei werden die Scheiben lecker und knusprig und schmecken mit Frischkäse bestrichen auch sehr gut!
Bon Appétit! Lasst es euch schmecken 🙂
Leckeres & Literatur
Auch heute nehme ich mir vor, Leckeres mit Literarischem zu verbinden.
Mit dem deftigen und etwas schweren Kartoffelauflauf bringe ich den Roman “SHUGGIE BAIN” in Verbindung.
Sicherlich auch keine leichte Kost, aber man möchte auch den kleinen Shuggie nie mehr missen.
Der gebürtige Schotte und Autor Douglas Stuart gewann 2020 mit seinem Debütroman Shuggie Bain den Booker Prize.
Die Geschichte basiert auf der Kindheit des Autors selbst und spielt im Glasgow der achtziger Jahre.
Im Mittelpunkt steht ein Junge, Shuggie, der eine verarmte, alkoholabhängige Mutter hat.
Von der Jury wurde der Roman als “gewagt, erschreckend und lebensverändert” beschrieben – dem kann ich nur zustimmen.
Beschreibung
Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt.
Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt – und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine
Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss.
Ein großer Roman über das Elend der Armut und die Beharrlichkeit der Liebe, tieftraurig und zugleich von ergreifender Zärtlichkeit.
Ein für mich gutes Buch, darf mich nicht nach unten ziehen, mich bedrücken.
Das hat Shuggie Bain definitiv erst Mal mit mir gemacht.
Das zentrale Stilmittel ist die geradezu groteske Bösartigkeit der Figuren – und das hat mich beim Lesen stark mitgenommen.
Mein Taschentuchkonsum war enorm hoch!
Aber Shuggie wächst einem sehr schnell ans Herz und man verliert sich mit Haut und Haaren in der Geschichte – einer Art dysfunktionalen Liebesgeschichte zwischen Mutter und Sohn.
Shuggie Bain ist ein Roman, der auf das Herz zielt und es findet.
Shuggie bleibt einem im Kopf – absoluter Lesetipp! 🙂
I LOVE SHUGGIE 🙂
In diesem Sinne, alles Liebe
Irina