Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die oft zitierte „Work-Life-Balance“, sind in aller Munde. Ganz klar – ein kontroverses Thema - vor allem für uns Mamas.
 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die oft zitierte „Work-Life-Balance“, sind in aller Munde. Ganz klar – ein kontroverses Thema, vor allem für uns Mamas, da wir in der Regel, nach wie vor diejenigen in unserer doch so angeblich emanzipierten Gesellschaft sind, die das Gros dieser Mamut-Aufgabe zu stemmen haben.

Es gibt ja immer wieder kritische Stimmen die unken, dass das alles kategorisch nicht möglich sei. Eine gute Mama bzw. gute Eltern zu sein, die ihren Kindern eine glückliche Kindheit ermöglichen und zugleich erfolgreich im Job sind. Gar eine Karriere anstreben. Pffff! Dem ist aber nicht so. Ich würde sagen, es kommt tatsächlich immer auf die Umstände an.

Ich kann sie nicht mehr hören, die Ratschläge derjenigen die behaupten, dass es nicht möglich ist, Familie und Job zu vereinbaren, da die Gesellschaft einfach noch nicht so weit ist. Weil die Arbeitgeber einfach noch nicht so weit sind. Die Hürden zu groß sind und die Kinder dabei sowieso zu kurz kommen. Diejenigen, die überall Probleme und keine Möglichkeiten sehen.

Ich mag kein Schwarz-Weiß-Denken, das keine Zwischentöne zulässt.

Was man aber durchaus sagen kann: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt eine Herausforderung, die manche Eltern einfach besser meistern als andere – und das ganz ohne Wertung.

Sicher gibt es ein paar universelle Parameter, die in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine nicht unwichtige Rolle spielen:

  • Wie ist das Netzwerk? Sind Großeltern, Freunde o.ä. Support vorhanden, auf die man in Notfällen zurückgreifen kann?
  • Wie viele Kinder hat man? Es ist nun mal ein großer Unterschied ob ich 1, 2, 3 oder 5 Kinder habe.
  • Wie sind die allgemeinen beruflichen Rahmenbedingungen? Habe ich kurze Fahrtwege zum Job oder zur Betreuungseinrichtung der Kinder oder muss ich erste eine halbe Stunde und mehr durch die Gegend gurken. Macht der Job eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf überhaupt möglich? Es gibt Jobs und Arbeitgeber, bei welchen dieser Spagat einfach ungleich schwerer ist.
  • Wie organisiert und leidensfähig ist man als Eltern? Geht man als gleichberechtigtes Team, Mutter UND Vater, in das „Vereinbarkeit-von-Job-&-Familie-Battle“ oder übernimmt ausschließlich die Frau diese Hürde. Ist man gewillt, persönliche Interessen in den Hintergrund zu stellen – denn für Yoga, Bücher lesen oder regelmäßiges Prosecco schlürfen mit Freundinnen hat man in der Regel kaum mehr Zeit (Ausnahmen gibt es aber natürlich immer! :))

Sicherlich hängt es noch von weiteren, individuellen, Faktoren ab, wie gut dieser nervenaufreibende Tanz auf Scherben gelingt.

Den ultimativen Masterplan zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es nicht!

In meiner Familie klappt es mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie so lala.

Es gibt Tage, vielleicht auch Wochen, da läuft alles ziemlich reibungslos. Der Job läuft gut, man ist zufrieden mit den Aufgaben und der Position im Unternehmen und mit den Kindern läuft ebenso alles rund, die Noten sind in Ordnung, die Zimmer aufgeräumt, die Klamotten sauber. 🙂

Und dann gibt es diese Tage! Diese Tage die ihr sicher auch alle kennt. Man steht um 05.30 Uhr auf, beginnt den Tag wie üblich, aber es geht sofort alles schief, was nur schief gehen kann.

Das Frühstücks-Müsli für die Kids ist leer, weil man mal wieder nicht zum Einkaufen kam. Die liebevoll vorbereiteten Brotzeiten für die Schule sind scheiße, die Klassenkameraden haben eh alle viiiiiel bessere und coolere.

Schnell muss man noch die 5 in der Englisch-Schulaufgabe der großen Tochter unterschreiben – hätte ich nur mal mehr mit ihr gelernt, statt noch E-Mails zu schreiben.

Ich werde später mal daran Schuld sein, wenn sie nicht ihr Abi schafft und sich prostituieren muss, nur weil ich zu viel arbeiten war und an Karriere dachte.

Im Job geht es dann munter weiter. Juhuu – man bekommt 300,- Euro Energiekostenpauschale mit dem nächsten Gehalt überwiesen, nur um sie gleich wieder in die nächste Erhöhung der Betreuungskosten für die Kinder investieren zu können. In eine Tasche rein, in der anderen wieder hinaus. HERRLICH!!

Wie man die 6 Wochen Sommerferien überbrückt und welche organisatorischen Anstrengungen es bedarf, diesen Akt reibungslos hinzubekommen interessiert niemand. Ganz selbstverständlich, kann ja schließlich nicht so schwierig sein.

Man hetzt von einem Meeting zum nächsten. Mittagspause? Gibts nicht …! 

Sieben Stunden Arbeit am Stück – juchhe! Arbeitszeitregelungen für Mütter werden überbewertet, wir Mamas sind hart im nehmen, aber keine Sorge, die schlanke Figur ist die Belohnung dafür.

5 Minuten vor Feierabend dann ein Anruf, der unbedingt noch heute erledigt werden muss. Ist klar – morgen geht ja auch schließlich die Welt unter. Hungrig und mit beschissenster Laune jogge ich dann los, die Kinder aus den Einrichtungen abzuholen um sich nahtlos von ihnen anmaulen zu lassen, wieso man die letzte ist, die zum Abholen kommt. ALLE Eltern waren schon vor einem da. Na, toll. Selbst das Abholen verkackt man. Nichts, aber auch gar nichts, macht man richtig!

YEAH!! Kinder – ein Geschenk Gottes nicht wahr?

Ja – solche Tage haben wir alle. Tage die ganz und gar nicht gut laufen. Die Frage ist nur, wie man mit diesen Tagen, diesen Tragödien umgeht. Ob sie einen bis in den Schlaf verfolgen und belasten und man sich grämt, oder ob man sich denkt: Ja, Scheiß Tag heute – morgen wird alles besser! und einfach mit einer positiven Grundhaltung weitermacht.

Ich habe mich für die zweite Variante entschieden und fahre gut damit. Es wird uns als Eltern nicht immer gelingen, den alltäglichen „Tragödien“ etwas Gutes abzugewinnen, aber es wird uns, mit der richtigen Einstellung und einer großen Portion Dankbarkeit, immer öfter gelingen.

Und warum? Weil wir wissen, für wem wir es machen. Für unsere Kinder und auch für uns selbst.

In diesem Sinne, alles Liebe

 
Irina
 
 
 

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