Seid ihr gute Eltern? 7 gute Gründe, die dafür sprechen könnten
Ob wir gute Eltern sind? Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Meine Schwiegermutter macht mir des Öfteren das vermeintlich nette Kompliment, eine gute Mutter zu sein.
Ich bedanke mich immer herzlich dafür, da sie es gut meint, weiß aber auch, dass es leider nicht so einfach ist mit dem gute Mutter sein.
Was ist denn eine gute Mutter? Was macht sie aus? Sind wir gute Eltern? Manchmal auch eine Frage der Perspektive würde ich sagen. Meine Kinder finden zum Beispiel, dass ich die beste Mama der Welt bin, wenn ich ihnen Non-Stop Süßigkeiten gebe und regelmäßig den 20.15 Uhr-Kinderfilm schauen lasse. 🙂
Nun ja …
Seid ihr gute Eltern? 7 gute Gründe die dafür sprechen könnten, gibt es gleich.
Sieben Bio-Mahlzeiten die Woche, gebügelte Unterhosen und wöchentliche Chauffeur-Dienste zum Fußballtraining korrelieren leider nicht mit einer guten Eltern-Kind-Beziehung. Wenn es nur so einfach wäre! 🙂 🙂
Ich bin kein Freund von Checklisten wenn es um Menschen geht!
Ich bin kein Freund von Checklisten, wenn es um Menschen geht, weil sie einfach nicht funktionieren. Wer definiert was „falsch“ und „richtig“ ist. Eine Psychologin jedoch behauptet, dass es Dinge gibt, an denen man erkennen kann, ob wir Eltern einen guten Job machen.
Eines möchte ich jedoch vorausschicken. Sicherlich gibt es keine verbindlichen Parameter oder eine Art Checkliste, welche uns attestieren könnte, gute Eltern zu sein.
Vielleicht gibt es den ein oder anderen universellen Punkt, der sich in einer Eltern-Kind-Beziehung positiv auswirken kann. Mehr aber auch nicht.
Worum es eigentlich geht, was wirklich wichtig ist, ist, einen Ort, eine Familie, zu erschaffen, an dem sich ein Kind geborgen, sicher und vor allem geliebt fühlt. Eigentlich geht es im Leben immer nur um die LIEBE. Es ist wichtig, dem Kind ein Zuhause zu schaffen, an dem es so sein kann, wie es ist – ohne Wenn und Aber. Einen Ort, an dem es lernt, Verantwortung für sich zu übernehmen, damit es so zu einem eigenständigen, respektvollen, liebenden und selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen kann.
Es geht um eine lebenslange Beziehung, die nicht von externen Ereignissen, Dingen oder Ergebnissen abhängt, sondern von Liebe, Respekt und Verbundenheit.
Sieben Anzeichen, die verraten, dass ihr gute Eltern seid:
# Dein Kind zeigt dir gegenüber eine Bandbreite von Gefühlen
Keine Frage, manchmal kann es anstrengend sein – aber ist dein Kind dazu bereit, vor dir eine Bandbreite von Gefühlen zu zeigen, ist das immer ein gutes Zeichen. Ärger, Wut, Trauer oder Angst – kommt dein Kind mit seinen Gefühlen zu dir und zeigt diese offen, heißt das, dass es sich bei dir sicher, geborgen und verstanden fühlt.
“Es macht mir immer große Sorgen, wenn Kinder ihre Gefühle vor ihren Eltern verbergen”, schreibt van der Linden. “Oft ist das ein Zeichen für große Probleme in der Eltern-Kind-Beziehung.” Wenn dein Kind also zu dir kommt, solltest du nicht versuchen, seine Gefühle zu überspielen oder dein Kind abzulenken. Stattdessen solltest du deinem Nachwuchs zeigen, dass du seine Gefühle ernst nimmst und immer ein offenes Ohr für diese hast.
Ein tolles Kinderbuch wenn es um die lieben Gefühle gibt ist: “Das Farbenmonster”. Mehr über dieses Buch könnt ihr ein meinem Beitrag lesen.
# Dein Kind kommt zu dir, wenn es ein Problem hat
Es klingt simpel, ist aber enorm wichtig: “Ich weiß, dass Eltern einen super Job machen, wenn sie die erste Anlaufstelle für jegliche Probleme ihres Kind sind”, schreibt van der Linden. Denn das heißt, dass du ein solides Grundgerüst oder Sicherheitsnetz erschaffen hast, zu dem dein Kind immer zurückkehren kann, wenn es Hilfe benötigt.
Dein Kind vertraut dir – was könnte es Schöneres für Eltern geben …! 🙂
# Dein Kind kann mit dir seine Gedanken und Gefühle besprechen, ohne deine Reaktion fürchten zu müssen
Dieser Punkt basiert auf den beiden vorher genannten Anzeichen. Manche Eltern beschränken unbewusst die Kommunikation mit ihrem Kind durch ihr Verhalten, indem sie beispielsweise auf manche Gefühle und Gedanken überreagieren oder sich selbst als Eltern gekränkt fühlen etc. Andere Eltern erscheinen ihren Kindern selbst so sensibel, dass diese Mama und Papa nicht mit ihrem Gefühlsleben belasten wollen.
Nadene van der Linden schreibt: “Ich mache mir Sorgen, wenn Eltern sagen: ‘Mein Kind ist mein Fels in der Brandung.’ Eltern sind die Felsen; Kinder sollten nie der Fels für ihre Eltern sein.” Versuche also, die Gedanken und Gefühle deines Kindes zu akzeptieren und zu unterstützen, ohne diese als Angriff auf dich selbst als Elternteil oder deinen Charakter zu sehen.
# Dein Feedback ist nicht kritisch oder wertend
Gute Eltern geben ihrem Kind Feedback, das weder zu kritisch ist, noch abwertende Label wie “böse”, “gierig” oder “faul” enthält.
Äußere Kritik an deinem Kind, fokussiere dich auf dessen Verhalten, nicht auf dessen Charakter. Sage: “Du hast alle Kekse aufgegessen, bevor jemand anderes die Chance hatte, einen zu probieren. Teilen ist für uns alle aber ganz wichtig. Fällt dir eine Möglichkeit ein, wie du das wieder gut machen kannst?” Anstatt: “Das war sehr gierig von dir. Heute gibt es kein Abendessen!”
# Du ermunterst dein Kind dazu, seine Interessen und Talente zu verfolgen
Hobbys und Interessen helfen deinem Kind zu lernen, an einer Sache dranzubleiben. Sie geben ihm das Gefühl, etwas selbst und aus eigener Kraft geschafft zu haben.
Manchmal neigen Eltern dazu, ihren Kindern Hobbys aufzudrängen, die sie selbst gerne machen oder gemacht hätten. Doch das kann gehörig schief gehen. Das Kind kann sich unter Druck gesetzt fühlen, sich vorkommen wie eine große Enttäuschung und denken, dass seine eigenen Wünsche und Interessen nichts wert sind.
# Du stellst Grenzen auf, um das Wohlergehen deines Kindes zu schützen
Gute Eltern leiten das Verhalten ihres Kindes, indem sie gut durchdachte Grenzen setzen. Denn Kinder ohne Grenzen fühlen sich oft verloren. Grenzen und Regeln helfen Kindern, sich geliebt und geschätzt zu fühlen – auch wenn sie manchmal gegen die Beschränkungen rebellieren.
Ulla Nedebock erklärt im folgenden Buchtipp, “Starke Kinder brauchen Regeln“, anhand von 5 einfachen Schritten, wie man als Eltern Grenzen zieht und man sie im turbulenten Alltag umsetzt.
# Du machst deine Fehler wieder gut
Jeder macht Fehler. Auch die besten Eltern werden Fehler machen. Viele Fehler. Das Ausschlaggebende ist: Gute Eltern stehen für ihre Fehler ein und versuchen, diese zu reparieren. Gute Eltern übernehmen die Verantwortung für ihre vermeintlichen Fehler.
Wenn du also einmal dein Kind anschreist oder überreagierst, ist es wichtig, diesen Bruch in der Beziehung wieder zu kitten. Das heißt auch, sich für den eigenen Fehler beim Kind zu entschuldigen. Erkläre deinem Kind, warum es zu diesem Fehlverhalten kam und wie deine Gefühle in diesem Moment ausgesehen haben.
Da unsere Kinder das wissen, werden sie uns auch verzeihen.