Hilfe! Mein Kind hat keine Freunde

Mein Kind hat keine Freunde
Was tun, wenn das Kind keine Freunde hat. Mein Mann Paul hatte viele Eltern bei sich im Coaching sitzen, die sich genau deswegen den Kopf zerbrachen.

Hilfe! Mein Kind hat keine Freunde! Das können Eltern tun.

 

Was tun, wenn das Kind keine Freunde hat. Mein Mann Paul hatte viele Eltern bei sich im Coaching sitzen, die sich genau deswegen den Kopf zerbrachen. Ein sensibles Thema, welches Fingerspitzengefühl, Ausdauer und eine Portion Empathie von Eltern erfordert. 

Die Einsamkeit ist immer in ein Geflecht anderer Emotionen eingebunden. Wenn wir einsam sind, haben wir Sehnsucht, Trauer oder auch Langeweile und eben auch das Gefühl der Scham. 

Damit Kinder bei Gleichaltrigen nicht nur bestehen, sondern von ihnen auch gemocht werden, müssen sie bestimmte soziale Fähigkeiten mitbringen. Empathie und Sozialkompetenz sind wichtig. Hier können Eltern viel dazu beitragen, dass Ihre Kinder fit für Freunde sind. Aufeinander Rücksicht nehmen, teilen können, Konflikte fair lösen, einander zuhören und Geheimnisse wahren.

Diese sozialen Fähigkeiten sind das Handwerkszeug für Freundschaften und fürs Leben.

Jedes Kind hat andere Bedürfnisse

Auch mir versetzt es jedes Mal einen Stich ins Herz, wenn ich meine Tochter so im Schulhof sehe. Alleine auf einer Bank, spielt sie mit ihren Händen. Sie sieht einsam aus …

Sie ist ein sehr schüchternes Mädchen und für zurückhaltende Kinder ist es schwieriger erste Kontakte zu knüpfen. Sie braucht Zeit und Sicherheit um sich zu öffnen. Dann ist sie wild und frei und mutig – wie einst die Heldin unsere Kindheit: Pippi Langstrumpf …

Ich als Mama wünsche mir natürlich, dass mein Kind gute Freunde hat. Zum spielen, toben und Streiche aushecken. Ich wünsche meinem Kind Kameraden, die es zum Lachen bringen und Vertraute, denen es Dinge erzählt, die seine Mama erst gar nicht wissen möchte.  

Hat man das Gefühl, dass sein Kind sich einsam fühlt ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Jedes Kind ist nun Mal anders. Manche Kinder sind sich selbst genug. Man muss genau hinsehen und vor allem die Bedürfnisse des Kindes richtig einschätzen. Solange die Kinder einen zufriedenen Eindruck machen, sollte man sich nicht gleich Sorgen machen.

Was tun, wenn das Kind unbeliebt ist

In solchen Situationen, wenn sie so verloren dasitzt, würde ich am liebsten zu ihr rennen, sie umarmen und alle Kinder um sie herum darauf aufmerksam machen, was für ein tolles, lustiges und kluges Mädchen sie ist und was sie verpassen, nicht mit ihr zu spielen. Ich weiß, Mamas eben 🙂

Mir ist aber auch bewusst, dass das nicht der richtige Weg ist und der Schuss nach hinten losgehen würde. Mein Kind würde dadurch nur noch verletzbarer werden – das Stigmata des Mädchens mit der ollen Mama tragen.

Meine Tochter ist sehr beliebt bei den Kindern, dennoch findet sie keinen Anschluss und wirkt einsam. Es ist aber mehr eine gewählt Einsamkeit.

Sie hat keine Lust sich mit den anderen Mädchen die Haare zu kämmen und als einziges Mädchen mit ihrem Zwillingsbruder Fußball zu spielen, ist auch nicht das gelbe vom Ei – gerade in diesem Alter.

Trotzdem weiß ich, dass der Mensch nun mal ein soziales Wesen ist. Vor allem Kinder brauchen Freunde, um sich wohl zu fühlen.

Ich kenne dieses Gefühl, nicht Teil des sozialen Gefüges zu sein, aus meiner Kindheit nur zu gut. Die Pausen waren das Schlimmste für mich, womöglich musste man sich ja unterhalten. Alleine zu sein. Keinen Anschluss zu finden, weil man eben schüchtern, kein Draufgänger und schrecklich normal ist. Normal, nicht langweilig.

Was stimmt denn nicht mit mir?

Es ist das nagende Gefühl, anders zu sein. Man beginnt, sich mit den Kids auf dem Schulhof zu vergleichen.  Was stimmt denn nicht mit mir? Bin ich nicht hübsch genug? Nicht sportlich, nicht lustig genug? Bin ich vielleicht nicht liebenswert genug? 

Kinder bekommen durch den ständigen Vergleich einen zerbrochenen Spiegel vorgehalten und das kann gefährlich sein. Gefährlich für ihre zarte, unerfahrene Kinderseele. Eine Kinderseele, die daran auch zerbrechen kann. 

Alleine sein macht traurig und manchmal auch krank

Wir wollen alle Teil von Etwas sein. Dazugehören. Sich verstanden fühlen und jemanden haben, an den wir uns anlehnen können.  Dieses Gefühl hat sich in Zeiten der Pandemie sogar verstärkt. 

Unsere Kinder leiden sehr darunter, abgelehnt, vielleicht sogar ausgegrenzt zu werden. Eskaliert die Situation, ist sogar Mobbing an der Tagesordnung. 

Was passiert, wenn Kinder keine Freunde finden

  • Diese Kinder können schneller krank werden. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Nur ein glückliches Kind, hat auch ein stabiles Immunsystem
  • Die betroffenen Kinder können unter Kopf-, Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit leiden
  • Die Kinder möchten nicht mehr zur Schule, man verliert sukzessive die Lust am Lernen. Schulangst kann die Folge sein.  
  • Die Kinder werden von Albträumen geplagt, Schlafstörungen können so entstehen
  • Depressionen, Selbstverletzungen, im schlimmsten Fall bis hin zum Selbstmord. All das können nach einem langen Leidensweg die Konsequenzen sein

Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern sollten immer erst genommen werden

Kinder brauchen Freunde, soviel ist klar. Aber warum werden einige von ihnen dann zum Außenseiter? 

Leider spielen Äußerlichkeiten wie körperliche Behinderungen, die falsche Frisur oder der Umstand keine Markenklamotten zu tragen, in unserer Zeit und Gesellschaft nach wie vor eine tragende Rolle. 

Im Umkehrschluss würde das jedoch bedeuten, dass der smarte, sportliche Sproß mit den neuen Air Nikes der Star der Schule ist, oder? Aber so einfach ist es leider nicht, auch Kinder ohne augenscheinliche Nachteile, können Probleme haben, Freunde zu finden. 

Ausschlaggebend ist oft das Verhalten. 

Es werden eher ruhige und schüchterne Kinder zu Opfern. Kinder die sich nicht wehren und die Sticheleien ertragen. 

Dann gibt es die Kinder, die einfach aus dem Rahmen fallen und sich komisch verhalten, wie der Klassen-Clown, der um jeden Preis die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. 

Andere Kinder, die Probleme haben sich verbal auszudrücken, neigen dazu, die Kommunikation durch Körperlichkeit auszudrücken. Diese Kinder sind wild, bedrängen, kennen keine Grenzen und schlagen auch mal zu. 

Jedwedes Verhalten ist auf ein Ziel ausgerichtet: Aufmerksamkeit! Auch wenn diese negativ ist. 

Diese Kinder tun alles, um von anderen Kindern gemocht zu werden und machen dadurch alles nur noch schlimmer. 

Wesentliche Probleme von Verhaltensauffälligkeiten

Wesentliches Problem von Verhaltensauffälligkeiten sind mangelnde bzw. nicht stattfindende Kommunikation. Man muss als Eltern mit den Kindern in Kontakt bleiben. Das ist nicht immer einfach, und vor allem in schwierigen Entwicklungsphasen, wie der Pubertät, kann das Band der innigen Verbindung reissen. Dann tritt Stille ein. 

Gleichwohl ist es oftmals ein Fehler, das Problem alleine beim Kind zu suchen. Die Erfahrung zeigt, dass es nicht so ist, sondern uns Eltern und Erwachsenen die Fähigkeit abhanden gekommen ist, Kinder zu verstehen und sie auf körperlicher Ebene abzuholen. 

“Wir müssen lernen, verbal in die Knie zu gehen.”

 

Gute Nachrichten! Du kannst als Mama deinem Kind helfen! 🙂 

Wie man als Eltern sein Kind unterstützen kann, glücklicher zu werden: 

  • Bitte Ruhe bewahren und das Kind nicht bedrängen. In der Regel läßt sich vieles durch Kommunikation, Geduld und Liebe lösen. Mit übereilten Aktionen ist keinem geholfen. 
  • Redet mit euren Kind. Um Veränderungen zu erwirken ist es wichtig, dass das Kind selbst die Gründe für sein Alleinsein erkennt. “Was meinst du, warum keiner anruft?”, ist hier eine wichtige Frage.
  • Selbstliebe! Das Schlüssel- und Zauberwort überhaupt! Zeigt eurem Kind, dass es genau so richtig und großartig ist, wie es ist.
  • Situationen schaffen, die es dem Kind auf natürliche Art und Weise ermöglicht Vertrauen zu fassen und eigene Entscheidungen zu treffen
  • Wege aufzeigen und Gelegenheiten forcieren Freundschaften zu schließen: Lass uns sprechen! Zu wem hat das Kind einen besonderen Draht, neben wem sitzt es gerne. 
  • Die Stärken deines Kindes fördern und somit sein Selbstvertrauen stärken. In Sportvereinen anmelden, hier passiert Gemeinschaft in der Regel von alleine und mit Spaß und Spiel
  • Freunde zu Hause einladen. Sich im kleinen Rahmen, zu zweit, kennenzulernen, macht es den Kids oft leichter sich zu öffnen.

 

FAZIT:

Bitte die Ruhe bewahren und genau hinsehen. Ausbleibende Geburtstags-Einladungen müssen nicht gleich ein Indiz für eine soziale Störung sein. JEDES KIND HAT ANDERE BEDÜRFNISSE – findet sie und leitet daraus mögliche Schritte ab. 

Stärkt das Selbstvertrauen eurer Kinder und lehrt sie, sich selbst zu lieben!

Und seid als Eltern selbst ein gutes Vorbild. Da muss ich mich als “Sozialphobiker” selbst an der Nase fassen und an mir arbeiten. Wir Eltern sind immer ein Spiegel für Kinder. Zeigt euren Kindern, wie man Kontakt zu anderen aufnimmt: sich freundlich vorstellen, fragen ob man zusammen spielen möchte, nach dem Namen fragen …

Und dann klappt es auch mit den Freunden ! 🙂

In diesem Sinne, alles Liebe

Irina

 
 

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