So organisiere ich mein Leben mit drei Kindern!

Wie schaffst du das nur mit drei Kindern?
"Was? Du hast drei Kinder? Wie schaffst du das nur?" - Na, eigentlich gar nicht.

Es gibt die eine Frage, die ich immer wieder zu hören bekomme: “Wie schaffst du das alles nur mit drei Kindern? Und du siehst auch immer noch so gut dabei aus.”

Mit “alles” meint man in der Regel meine Kinder, den stressigen 32-Wochen-Job, Haushalt, Hobbys, Körperpflege und weiß der Geier sonst noch was. 

Und ich sitze dann jedes Mal da, oft ungeduscht und in den Klamotten von gestern und sage meist: “Eigentlich gar nicht. Es läuft nicht wirklich gut, aber es läuft.”

Das beschreibt, so finde ich, die Situation ziemlich gut.

So organisiere ich mein Leben mit drei Kindern

Die perfekte Familie ist ein Fabelwesen, das gerne von Menschen erschaffen und genährt wird – vorzugsweise von Müttern.

Wir Mamas lieben es ja, uns mit anderen Müttern zu vergleichen. Meist schneiden wir im direkten Vergleich schlechter ab und fühlen uns dann in unserer “Versager-Rolle” so richtig gut bestätigt. 

So organisiere ich mein Leben mit drei Kindern
Meine drei Lieblinge 🙂

Die Mär von der perfekten Mutter

In einer weit, weit enfernten Galaxis gab es eine Mama, die hatte alles, was man sich erträumen konnte.

Sie war wunderschön, ihr perfekter haarloser Körper war eingehüllt in Kleidergröße 32, der Teint makellos, die Nägel manikürt. 

Ihre hochbegabten und wunderschönen Kinder, die immer aufräumten, stets grünes Gemüse aßen und nie mit Türen knallten, liebten und vergötterten ihre Mutter. Das Wort “Scheiße” fiel nie.

Nie fühlte sich auch nur ein Kind mißverstanden oder gar ungeliebt …

Merkt ihr was? Richtig! So etwas gibt es nicht. Zumindest ist mir so jemand noch nicht begegnet. 

Dieses Märchen des niemals müde werdenden Übermenschen, der alles mit Links schafft, ist nämlich in Wahrheit genau das: Ein Fabelwesen! Eine Utopie, die uns Mamas in die Irre führen möchte. Wie die Sirenen einst Odysseus. 

Ich finde das sollte an dieser Stelle einmal ganz deutlich gesagt werden. Klar, manche Menschen meistern ihr Leben vielleicht besser als andere, aber die Probleme und Schwierigkeiten bleiben in der Regel gleich. Es gibt Höhen und Tiefen. Das Leben ist IMMER in Bewegung und das ist auch gut so!

Wie schaffst du das nur mit drei Kindern?

Es sind einfach zu viele Rollen, die wir Mütter bedienen müssen. Und dieses Phänomen ist immer weiter im Vormarsch. Wir sind Mamas, Ehefrauen, Geliebte, beste Freundin, Haushälterin, Arbeitstier, Köchin, Lehrerin, Origami-Expertin, Alleinunterhalterin uvm.

Ich versuche jeden Tag so gut wie möglich zu gestalten und setze mich nicht (mehr) großartig unter Druck. An manchen Tagen klappt es, das abendliche Résumé ist großartig, andere Tage sind einfach nur zum in die Tonne kloppen.

Dann gilt es einfach Kopf hoch und wieder weiter machen. Mit viel Liebe, Kuscheln und Kommunikation 🙂

Hier fasse ich euch die wichtigsten Punkte, die uns das Leben ein weniger leichter machen, zusammen.  Aber Vorsicht! Wie immer ohne Gewähr :). 

# Entscheidungen treffen

E-Mails checken oder ein Lichtschwert-Kampf? Zahnarzttermin der Kids oder Geschäfts-Meeting? Fünf Minuten chillen und ein Buch lesen oder Haare flechten? Es ist ein ständiges Abwägen. Was ist wichtiger? Was ist dringend? Was kann auch mal warten? Aber egal welche Entscheidung ihr trefft, es ist in diesem Moment die Richtige. Am Ende des Tages schafft man die Dinge nie 100%-ig, man muss sich entscheiden. 

# Eines nach dem anderen

Verabschiede dich davon, die Multitasking-Mom zu sein. Mache nur eine Sache und die vollkommen bewusst. Vor allem im Umgang mit Kindern ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und das Firmenhandy auch mal klingeln zu lassen. Nehmt euch selbst bitte nicht zu wichtig – die Welt geht davon nicht unter! 🙂

# Verabschiede dich vom Perfektionismus

Sag Adieu zum Perfekten und seht das Leben einfach lockerer. Versucht Spaß zu haben. Darum gehts im Leben! Es muss und kann vor allem nicht immer alles perfekt sein. Stressiger Tag? 18.00 Uhr und selbst noch nichts im Magen? Dann gibt es halt mal eine Fertigpizza für die Familie. So what! Die Klamotten der Kinder bügeln? Mache ich seit Jaaaahren nicht mehr. Der Kühlschrank ist leer gefegt, den BH trage ich schon seit Tagen. Auch das werden wir überstehen! Gestalte dir dein Leben so, wie es dir bzw. euch als Familie gut tut und hört auf, euch mit anderen zu vergleichen. Frei nach Pippi L.: Ich mach’ mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt“.

# Kindern gerecht werden

Man kann seinen Kindern nicht immer auf exakt gleiche Art und Weise gerecht werden. Das funktioniert nicht! Wir haben in den Anfängen probiert, es allen recht machen zu wollen und bloß keinen zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Es hat sich jedoch als unmögliches Unterfangen herausgestellt, dass uns zu viele Körner gekostet hat. Eines ist klar: Wir lieben unsere Kinder alle gleich. Aber, wir behandeln sie nicht immer gleich. Das ist meist nicht möglich, da unser Verhalten situationsabhängig ist und unsere Kids nun mal Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind. Wir sollten versuchen unseren Kindern ähnliche Möglichkeiten zu verschaffen und sie auf ihrem Weg begleiten. Was sie dann mit dieser Chance machen, liegt bei ihnen. 

# Quality Time

Generiert Quality Time mit euren Kids. Wir teilen uns regelmäßig auf. Mein Mann nimmt zwei Kinder und ich schnappe mir eines, dem dann die VOLLE Aufmerksamkeit für ein paar Stunden (oder auch weniger) gehört. Gemeinsam ins Kino gehen, ein Eis essen oder einfach nur quatschen. Zeit alleine ist unbezahlbar und “entstresst” außerdem Mama & Papa. Aber auch Quality Zeit mit der Familie, ist für uns extrem wichtig. Gemeinsame Urlaube schaffen Erinnerungen fürs Leben und machen Kids selbstbewusst. Wir verbringen unsere Wochenenden meist beim Bergwandern. Wenn auch die Kinder anfänglich maulen: “Nö, nicht schon wieder wandern!”. Auf dem Berggipfel ist dann alles wieder gut! 🙂 Nehmt euch Zeit zusammen, genießt es und vergesst eure Problemchen für ein paar Stunden. 

So organisiere ich mein Leben mit drei Kindern
Beim Bergwandern 🙂

 

# Mithilfe

In einer Familie muss geholfen und gegenseitig unterstützt werden. Wir vermitteln unseren Kindern, dass das nicht nur im Mikrokosmos unserer Familie wichtig ist, sondern auch fürs Leben gilt. Eine 11-jährige kann prima Wäsche zusammenlegen und 8-jährige Rabauken sollten fähig sein, eine Spülmaschine auszuräumen. Funktioniert nicht immer ohne Gezeter und Krakeel – aber immer öfter! 🙂

# Gegenseitiger Respekt

Es darf gestritten werden, es kann geschimpft werden! Aber es darf dabei nie unter die Gürtellinie gehen. Wir hören einander zu, wir versuchen den anderen ausreden zu lassen. Auch Hauen ist nicht erlaubt! Und wer es dennoch tut, bekommt Ärger 🙂

# Regelmäßige Reflexion

In der Regel reflektiere ich am Abend den Tag. Gerne im Rahmen einer Meditation, kurz vor dem zu Bett gehen. Was lief gut, was nicht. Wichtig! Geht mit euch nicht ins Gericht, wenn ihr von eurem Verhalten enttäuscht seid. Ihr habt es so gut gemacht, wie es euch heute möglich war. Seid dankbar! Seid dankbar! Seid dankbar! und macht es morgen einfach ein wenig besser 🙂

Wir wollen alle nur das Beste für unsere Kinder und versuchen Tag für Tag, diesem Ziel gerecht zu werden. Manchmal mit Erfolg, manchmal aber auch mit desaströsen Ergebnissen. Lasst euch davon nicht entmutigen.

Kopf hoch, Krone zurechtrücken und morgen besser machen! 🙂

In diesem Sinne, alles Liebe

Irina

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